2020 wurden im Informationssystem Antibiotika (IS ABV) erstmals vollständig Daten über den Verbrauch von Antibiotika bei Heimtieren erfasst. Die Auswertung erlaubt erste Hinweise auf Einsatz und Mengen von Antibiotika bei Hunden, Katzen und Pferden. Die Daten zeigen die Anzahl Behandlungen und die verwendeten Wirkstoffmengen. Die Aussagekraft beider Kennzahlen ist jedoch begrenzt. So benötigen schwere Tiere grössere Wirkstoffmengen als leichte Tiere. Zudem werden bei modernen Antibiotika viel geringere Mengen für eine Behandlung benötigt als bei älteren Antibiotika. Auch die Anzahl der gemeldeten Behandlungen ist mit Vorsicht zu interpretieren. Insbesondere bei Hunden und Katzen wurde systembedingt teilweise bei der Behandlung eines Tieres über mehrere Tage eine Meldung für jeden Behandlungstag an IS ABV übermittelt. Daher ist davon auszugehen, dass die Anzahl durchgeführter Behandlungen unter der Anzahl Meldungen liegt.
BLV: Bericht über Verschreibungen von Antibiotika bei Heimtieren
Massnahmen in der Tiermedizin
Die Veterinärmedizin engagiert sich seit mehreren Jahren im Rahmen der nationalen Strategie gegen die Antibiotikaresistenzen (StAR) und setzt konkrete Massnahmen um. So hat die GST beispielsweise mit ihrer Fachsektion für Kleintiermedizin (SVK-ASMPA) und dem BLV einen Informationsflyer zum Antibiotikaeinsatz für Halterinnen und Halter von Haustieren erarbeitet. Die GST und die praktizierende Tierärzteschaft haben zudem wesentlich zur Einführung der Antibiotikadatenbank beigetragen und diese unterstützt.
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